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Beitrag: Blog2_Post
AutorenbildOkuda Sonokyi

Wie man Nachrichten nachrichtet.

Die ARD hat 2019 bei der Sprach- und Kognitionswissenschaftlerin Elisabeth Wehling ein Gutachten in Auftrag gegeben, als "Beratungshilfe" wie man die Vorzüge des öffentlich-rechtlichen Rundfunks durch Erkenntnisse der Framing-Theorie kommunizieren kann. Das Gutachten dient laut ARD internen Zwecken. Als "Denkanstoß und Diskussionsgrundlage".


Von der Verfasserin des Gutachtens Elisabeth Wehling ist unter anderem das Buch "Politisches Framing – Wie eine Nation sich ihr Denken einredet – und daraus Politik macht" im Ullstein Buchverlag erschienen. 2015 sprach Sie auch auf der re:publica über "Die Macht der Sprachbilder – Politisches Framing und neurokognitive Kampagnenführung".


Das sogenannte «Framing Manual» das die deutsche ARD bei dem "Berkeley International Framing Institute", einem Ein-Personen-Institut bestellt hat, liest sich wie schlechte Satire. Als Argumentationshilfe für die Verteidigung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks eignet sich das Dokument jedenfalls nicht. Rhetorisch drittklassige Formulierungen sollen Fachliche und sachliche Kritik kontern.



Wenn Sie Ihre Mitbürger dazu bringen wollen, den Mehrwert der ARD zu begreifen und sich hinter die Idee eines gemeinsamen, freien Rundfunks ARD zu stellen – auch und gerade in Zeiten, in denen Gegner der ARD deren Relevanz in Frage stellen und orchestrierte Kampagnen fahren, die die ARD in starken Bildern und Narrativen abwerten – dann muss Ihre Kommunikation immer in Form von moralischen Argumenten stattfinden.» Und kurz darauf heisst es: «Denken und sprechen Sie zunächst immer über die moralischen Prämissen.»

Interessant auch, dass eine Anfrage bei "Frag den Staat", ein gemeinnütziges Projekt des Open Knowledge Foundation Deutschland e.V. zur Seriosität des "Berkeley International Framing Institute" abgelehnt wurde. Die Korrespondenz kann hier eingesehen werden.

Ein wenig Licht ins Dunkel bringt Johannes C. Bockenheimer in dem lesenswerten Beitrag "Das seltsame Institut der Elisabeth Wehling".

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