Aus dem Tagebuch eines Kaisers
Haben äusserst interessante Tage hinter Uns. Endlich wieder einmal Unseren Bruder und seine Familie besucht. Was sollen Wir sagen: Wir haben Kinder gern, und sie Uns auch. Aber wenn Uns alle 4 gleichzeitig etwas erzählen wollen, und die Katze auch noch, kommen Wir ins Schwitzen, denn dann können Wir Unser "Do one thing at one time" nicht durchhalten. Vor allem, wenn dann jeder Satz von jedem ein komplett anderes Thema ist... Am Abend holte Uns Unser Buddhisten-Freund ab, der wochenlang meditiert... Wir mögen ihn seit Langem sehr gern, auch seit er zwischendurch mal wieder von hier aus ans Meer wandert etc. - einer, der das Leben augenscheinlich viel gleichmütiger nimmt. Mit nur einer Frage haben Wir es geschafft, seine gesamte gelernte Lehre zu stürzen und ihn doch ein wenig aus der Fassung zu bringen... "Warum trägst Du eine Maske, wenn Du aufs Klo gehst, wenn Wir 2 die einzigen Gäste in der Halle sind?" Und es gäbe Milliarden. Kurz gesagt, man kann nicht mit Logik erklären wollen, dass Dualität nicht existiert, und dann trotzdem z.B. von "giftigen" Gedanken sprechen. Im Übrigen sehen Wir das ganze jetzt gerade als Wortspielereien an. Zu vielen Punkten sind Wir auch so gekommen, aber der Teufel liegt bekanntlich im Detail. Es fällt uns erneut auf, dass Leute, die ihre eigene Religion nie verstanden, die Komplexität davon, die tiefe Wahrheit, die eigentlich im Ursprung richtig war, gern zu anderem, Einfacheren greifen, das alles ein wenig anders ausdrückt, in anderen Worten, aber genau dasselbe besagt. Fast eben, wären da nicht entscheidende, winzige Details. Wenn ein Buddhist sagt: Alles ist so, wie es ist, damit sind Wir einverstanden, aber Wir nennen das einfach "Gottgegeben" und nehmen es mit Gottvertrauen. Als er Uns erzählte, dass Buddha in vollendeter Meditation höhere Wesen erschienen, als er einfach des Seins überdrüssig war, weil er ja alles wusste, und ihm den Weg zum Mitgefühl zeigten, fühlten Wir Uns recht in Unserem Ego gestärkt, - sowieso bei eigentlich allem, nur sollte man sich ja vom Ego lösen. Aber wenn es nicht existiert, wozu muss man sich denn davon lösen? Weshalb gibt es dann höhere Wesen? Sind doch alles Schwurbeltanten. Jeder Tropfen findet irgendwann seinen Weg zum Meer, in den Himmel, in die Quelle und mit einem "is mus" direkt in die Kloake. Er muss nicht, er findet ihn so oder so. Es ist kompliziert und einfach zugleich. Alles, nichts, alles und/oder nichts, alles gleichzeitig.
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